Die Tetraplegie ist eine Form der Querschnittlähmung, bei der alle vier Gliedmaßen, also sowohl Beine als auch Arme betroffen sind. Man unterscheidet zwischen kompletter und inkompletter Lähmung. Bei der vollständigen Quetschung bzw. Zerstörung der Neuronen besteht sensibel wie motorisch keine Funktion mehr. Bei 50 bis 60 % der Fälle liegt eine inkomplette Lähmung vor. So können motorische oder sensorische Kontrolle auch unterhalb des Lähmungsniveaus ganz oder teilweise vorliegen

Autofahren mit Tetraplegie
Hand- und Armfunktionen sind stark bis sehr stark eingeschränkt. Aufgrund der ausgedehnten Lähmung ist fast keine Rücken- und Brustmuskulatur mehr für den aktiven Einsatz vorhanden. Dadurch wird die Sitzstabilität beim Kurvenfahren stark beeinträchtigt. Die eingeschränkte Kraft und Bewegungsfähigkeit erschwert besonders die Drehbewegung im oberen Lenkradbereich (übertragen aufs Zifferblatt einer Uhr: zwischen 11 und 1 Uhr). Eine Drehunfähigkeit des Handgelenks hat Auswirkungen auf das Drehen des Zündschlüssels und auf verschiedene Bedienelemente (Intervallschaltung des Scheibenwischers am Blinkhebel, Lichtschalter an der Konsole etc.) Außerdem kann im Handgelenk keine stabile Stellung eingenommen werden, so dass eine Fixierung des Handgelenks durch eine Lenkradgabel oder einen Lenkrad-Dreizack angezeigt ist. Die ständig eingeschränkte Atmung führt zur Kräfteminderung und im Tagesverlauf zum Leistungsabfall, was bei den Kräfte- und Bewegungsmessungen berücksichtigt werden muss.
Die möglicherweise einschießende Spastik in den Beinen kann zur unkontrollierten Betätigung des Gas- oder Bremspedals führen. Eine Abdeckung der Pedalanlage ist eventuell erforderlich.